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Atem, Atemtechniken

Einen Teil der Aufmerksamkeit während einer Übung auf den Atem zu konzentrieren ist eine effektive Hilfe bei der → Meditation. Die Atmung reagiert sehr empfindlich und unmittelbar auf psychische und physische Veränderungen. Zugleich ist sie die einzige Körperfunktion, die auch willentlich gesteuert werden kann, obwohl sie ununterbrochen unwillkürlich abläuft. Medizinisch gesehen besteht auch eine Wechselwirkung zwischen Atembewegung und zahlreichen Körperorganen und deren Funktionen. Die Atembewegung hängt eng mit der Herzfunktion und dem Körper- und Lungenkreislauf zusammen. Außerdem wird biochemisch über die Atmung die Sauerstoffversorgung, der Kohlendioxidspiegel, die Ionenkonzentration und damit die gesamte Stoffwechsellage beeinflusst. Die Atmung wirkt sich über nervliche Verflechtungen auch auf die Organe und deren Funktionen aus, es bestehen auch Wirkungen auf die Gehirn- und Bewusstseinsvorgänge des Menschen und damit auf sein Empfindungs- und Gefühlsleben. Es gibt in allen Übungstraditionen verschiedene Atemtechniken mit unterschiedlichem Schwerpunkt und unterschiedlicher Art der Ausführung.

Komplexe Atemübungen, wie das indische Pranayama (→ Raja-Yoga) oder das holotrope Atmen nach Stanislav Grof, das bis zur Hyperventilation geht, sollten auf jeden Fall von einem geübten Lehrer gelernt werden. Langsame Atemübungen, wie sie z.B. zusammen mit den Bewegungen im → Qigong oder → Tai-Chi absolviert werden, sind nicht nur heilsam, wenn sie regelmäßig angewendet werden, sondern auch die wirksamste Methode, um zu einer tiefen Entspannung zu gelangen und auch den → Energiekörper und die → Chakras zu „energetisieren“. Die Atembeobachtung ist auch Grundlage der → Zen-Übung Zazen
(→ Meditation), in der man entspannt im Sitzen sich das Ein- und Ausströmen des Atems vergegenwärtigt. Gezählt wird dabei nur beim Ausatmen von eins bis zehn. Die Schwierigkeit liegt darin, aufmerksam zu bleiben.

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