Bodhidharma
Bodhidharma (um 470-543)
Sohn eines südindischen Brahmanenkönigs, der im Alter von 60 Jahren nach China reiste und dort den Ch’an- Buddhismus begründete, eine Mischung zwischen Taoismus und Buddhismus, die später zum → Zen-Buddhismus in Japan wurde. In China wurde er von dem damals herrschenden Kaiser Wu nach Nanking eingeladen. „Was ist der höchste Sinn der hl. Wahrheit?“, also der Kern des → Buddhismus, soll der Kaiser gefragt haben. Bodhidharma antwortete: „Leere Weite – nichts Heiliges“.
Bodhidharma zog weiter nach Nordchina, wo er sich in dem legendären Kloster Shao-lin niederließ. Die Form der meditativen Praxis, die er lehrte, basierte stark auf dem indischen Buddhismus. Seine Unterweisungen beruhten auf den traditionellen Lehrreden insbesondere des „Lankvatara-Sutra“. Um die körperliche Verfassung der Mönche für die Meditation zu stärken und ihrer Trägheit entgegenzuwirken, verordnete er auch Körperübungen und die Übungs des → Atems (→ Qigong). Man entdeckte dabei, dass körperliche Bewegung und Geschicklichkeit auch die innere Konzentration und Aufmerksamkeit schulen.
Die Kampftechnik des Kung-Fu (→ Kampfsport) entstand vermutlich, als das Kloster wiederholt von Soldaten und Räubern angegriffen wurde. Da der Buddhismus es eigentlich nicht erlaubt, mit Waffen zu kämpfen, entwickelte sich die Kunst, ohne Waffen zu kämpfen.