Karnak
Ägyptische Tempelanlage. Das größte Heiligtum am Nil war dem Reichsgott Amun geweiht. Fürsten aus Theben hatten um 2000 v.u.Z. mit dem Bau des Tempels begonnen; alle folgenden Pharaonen vergrößerten das Gotteshaus. Zwei Hauptachsen kreuzen sich in der Mitte des Heiligtums (→ Kraftorte). Sie bestehen aus einer Abfolge von Höfen, Säulenhallen und Pylonen. Besonders der große Säulensaal mit seinen 134 bis zu 24 Meter hohen Papyrusbündelsäulen beeindruckt.
Nicht nur Amun, sondern auch seiner Gemahlin Mut und dem Mondgott Chons war der Tempel geweiht. Tausende von Statuen waren einst hier aufgestellt, Obelisken ragten vor den Pylonen in die Höhe. Jenseits des hl. Sees lagen Wirtschaftsräume, Priesterunterkünfte und Stallungen für die hl. Gänse des Amun. Jahrhunderte der Bautätigkeit werden heute von Archäologen weitergeführt: Aus den Trümmern der Zeit erwächst das alte Heiligtum zu neuer Vollkommenheit. → Gurdjieff nennt in seinem Werk „Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel“ das Raumschiff, mit dem beide durchs Weltall ziehen, Karnak, wahrscheinlich als Anspielung auf die imposante Anlage, vielleicht auch auf das esoterische Wissen, das hier verborgen ist.