Kloster
Kloster (lat. claustrum, „Verschluss“, „Umfriedung“)
Das Kloster (ind. → Ashram) entwickelte sich aus der Einsiedelei. Die einzelnen christl. Klöster sind den verschiedenen Orden und ihren Aufgaben angepasst. Die ältesten Klöster sind die des Benediktinerordens (gegr. im 6. Jh. von Benedikt von Nursia). Der hl. Benedikt verfasste die Regel der ständigen Anwesenheit im Kloster. Die regelmäßige Arbeit ist dabei Pflicht und steht in Verbindung mit der spirituellen Arbeit nach dem Grundsatz ora et labora: „Bete und arbeite.“ Das bedeutet, dass die körperliche Arbeit, Handarbeit, Gartenarbeit und die geistige Tätigkeit gleichberechtigt gesehen werden.
Die Klöster wurden besonders im Mittelalter zu Trägern der „abendländischen“ Kultur, da sie oft die einzigen Stätten waren, in denen das Kulturgut gepflegt und erhalten wurde. Die Mönche hatten reichlich Zeit, literarische und wissenschaftliche Werke abzuschreiben, und übten auf diese Weise auch Einfluss auf die Bildung der Bevölkerung aus. Das änderte sich erst mit der Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg (1400-1468).
Die Klöster im → Hinduismus (→ Ashram), → Buddhismus und Taoismus unterscheiden sich in Bau und Idee von christl. Klöstern, haben aber dennoch den Charakter des Rückzugs aus der Welt (häufig auch nur für eine bestimmte Zeit), um sich nur der spirituellen Praxis zu widmen.